1938-1972 Friedrich (1904-1984) und Klaus (1905-1940) Peters
1938 Je ein Sohn von Claudius und Hermann übernehmen am 1.1.1938 das Geschäft zu gleichen Anteilen. Beide sind Baumeister der Bauschule Buxtehude. Sie setzen die Tradition des Unternehmens im Bereich des Wasserbaus und Industriebaus fort. Die ersten Jahre sind von Kargheit geprägt. Es wird sogar darüber nachgedacht, den Geschäftsbetrieb einzustellen.
1940 verstirbt Klaus an den Folgen eines geplatzten Blinddarms. Im Alter von 1 Jahr wird sein Sohn Klaus durch die Erbfolge Mitgesellschafter am Unternehmen. Friedrich wird 1942 nach Rußland zu Brückenbauten dienstverpflichtet.
1944 kehrt Friedrich aus Rußland zurück. Er führt nun das Unternehmen allein weiter. Es gibt kleinere Arbeiten bei Temming, bei den Lederwerken, für die Reichsbahn und die Marine auszuführen.
1945 beschäftigt man sich mit Torfstechen und der Einquartierung von Flüchtlingen auf dem Betriebsgelände – aber auch mit dem ersten Neubau: Ein Schuppen für die Borsflether Mühle.
1948 geht es dann mit dem Bau des Rhinschöpfwerkes in Glückstadt wieder aufwärts. Dazu Arbeiten bei der Breitenburger Zementfabrik und bei Temming in Glückstadt. Der langjährig tätige Ingenieur Willi Wittmaack wird eingestellt für 300,- RM/Monat. Dazu ein Motorrad mit 200 cm³. Die Arbeitszeit beträgt 10 Std. pro Tag. Er hat die Nachkriegsentwicklung des Untertnehmens entscheidend mitgeprägt. Wenn auch die Bauherrn die gleichen bleiben, so änderten sich die Bauweisen sehr. Holz und Ziegel werden zunehmend durch Stahl und Stahlbeton ersetzt. Die schwere Handarbeit durch Maschinenarbeit. In den folgenden Jahren sind wieder Industrie- und Wasserbauten, Schöpfwerke und Brückenbauten der geschäftliche Schwerpunkt.
1953-1957 Deichverstärkungen, Schöpfwerks- und Brückenbauten auf der Insel Föhr in Dauer-Arge mit den Firmen Feddersen (Leck) und Greve (Flensburg). Die ersten Seilbagger werden gekauft.
1958 wird der erste Bus zum Personaltransport angeschafft.
1959 Büroumbau in Borsfleth. Es herrscht Hochkonjunktur. 10 italienische Facharbeiter werden beim Arbeitsamt angefordert.
1962 dann die stärkste Sturmflut seit 300 Jahren. – Wiederum göttliche Arbeitsbeschaffung.
1963 die Anschaffung des ersten DEMAG Kranes, der als Rammgerät ausgerüstet wurde. Der Beginn einer neuen Entwicklung im Rammgeschäft.
1967 dann die Anschaffung der ersten Hydraulikbaggers, der im Erdbau eine neue Zeit einläutete. Nun mußte das Erdplanum nicht mehr von Hand hergestellt werden.
1968 beginnt der Diplom-Ingenieur Klaus Peters als Bauleiter mit einem Anfangsgehalt von DM 1.000,-/Monat seine Tätigkeit im Unternehmen. Eine große Um- und Neubauphase bei der Papierfabrik Temming bindet alle Kapazitäten des Unternehmens.
1969 ein interessantes Bauobjekt in Arge mit Firma Holzmann: Die Dockschleuse in Glückstadt wird als 1-Stück-Fertigteil auf einem Ponton hergestellt, in der Elbe aufgeschwommen und an den Einbauort eingeschwommen.
1970 Neubau der Kremer Werft in Glückstadt und Durchführung der Gründungsarbeiten für das Störsperrwerk in Arbeitsgemeinschaft. Friedrich Peters hat das Gesicht des Unternehmens nach dem Kriege geprägt und es zusammen mit seinen Mitarbeitern zu hohem Ansehen im Lande geführt. Hierzu hat auch seine verantwortliche, ehrenamtliche Tätigkeit in vielen Gremien beigetragen.
Am 3.8.1984 wurde ihm, 80jährig, nach einem erfüllten Leben ein gnadenvoller Tod geschenkt. Ein Nachruf sagt über ihn: Mit dem Wasser verwachsen, fleißig, zuverlässig, schlicht, bescheiden und fürsorglich war er seinen Mitarbeitern stets Vorbild und verbürgte seinen Auftraggebern solide handwerkliche Arbeit.